Foto: SS Gefangenenlager Falstad

Name:Originale Fotografie vom SS-Gefangenenlager Falstad in Norwegen
Verwendung:Lizenz: CC BY-NC-ND 4.0 
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Das SS-Strafgefangenenlager Falstad war ein nationalsozialistisches Konzentrationslager in Norwegen, das während des Zweiten Weltkriegs genutzt wurde. Es diente hauptsächlich als Gefängnis- und Straflager für politische Gefangene, Widerstandskämpfer und andere Personen, die von den deutschen Besatzungstruppen als Bedrohung angesehen wurden.

Geschichte des Lagers

Das Lager Falstad liegt in der Nähe von Levanger in der Region Trøndelag und wurde ursprünglich 1921 als Erziehungsanstalt für Jungen eröffnet. Nach der deutschen Besetzung Norwegens im April 1940 wurde das Gelände 1941 von der SS übernommen und in ein Strafgefangenenlager umgewandelt. Das Lager stand unter der Kontrolle der Gestapo und wurde von SS-Hauptsturmführer Gerhard Flesch geleitet, der für seine brutalen Methoden bekannt war.

Falstad wurde in erster Linie als Haftort für politische Gefangene genutzt, darunter norwegische Widerstandskämpfer, Kommunisten, Gewerkschafter, aber auch Juden, Roma und andere Gruppen, die vom NS-Regime verfolgt wurden. Insgesamt wurden schätzungsweise 4.200 Menschen im Lager inhaftiert, darunter auch Frauen und Kinder. Die Bedingungen im Lager waren hart: Die Häftlinge litten unter Zwangsarbeit, unzureichender Ernährung und brutalen Misshandlungen.

Gräueltaten und Hinrichtungen

Im Lager Falstad fanden zahlreiche Hinrichtungen statt. Besonders grausam waren die sogenannten „Todesmärsche“: Häftlinge wurden in den nahegelegenen Wald gebracht und dort erschossen. Die Leichen wurden in Massengräbern verscharrt. Insgesamt geht man davon aus, dass etwa 200 bis 300 Menschen im Lager Falstad ermordet wurden. Diese Massaker waren Teil der systematischen Gewalt, mit der die Nazis die lokale Bevölkerung terrorisierten und Widerstand brechen wollten.

Das Lager nach dem Krieg

Nach der Befreiung Norwegens im Mai 1945 wurde das Lager Falstad von den norwegischen Behörden übernommen und als Internierungslager für norwegische Kollaborateure und deutsche Kriegsgefangene genutzt. Später diente es als Flüchtlingslager für Ostpreußen. In den 1950er Jahren wurde das Gelände schließlich geschlossen.

Heute ist das Lager Falstad eine Gedenkstätte und ein Museum, das an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Es bietet Besuchern Informationen über die Geschichte des Lagers und die dort begangenen Verbrechen und dient als Mahnmal gegen Faschismus und Diktatur.

Quellen

  1. Falstadsenteret. „Historie.“ Falstadsenteret.no. Zugriff am 26. August 2024. Falstadsenteret
  2. Bjørn Westlie. „Gestapo og statspolitiet på Falstad.“ In Norwegian Holocaust: Politisk- og Sivilmotstand i Norge. Oslo: Gyldendal, 2007.
  3. Oddvar Skre. „Falstad, SS-Strafgefangenenlager.“ In Store norske leksikon. Zugriff am 26. August 2024. Store Norske Leksikon

Diese Quellen bieten eine tiefgehende und differenzierte Auseinandersetzung mit der Geschichte des Lagers und den dort verübten Verbrechen.